Chancen nutzen - Erz22a!
Am 10. Februar 2025 nahmen wir, Auszubildende im 3. Jahr zum/r
Erzieher:in, am Fachtag „Jugendarbeit: Kinder und Jugendliche in
herausfordernden Zeiten stärken“ im Berliner Jugend Kultur Zentrum „Die
Weiße Rose“ teil. Der Tag widmete sich der Frage, wie die Jugendarbeit
in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche gestaltet werden kann, welche
Herausforderungen damit einhergehen und welche Potenziale sich daraus
ergeben. Neben Fachvorträgen, zu den Themen "Jugend(kultur)arbeit in
Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche - Herausforderungen und Potenziale"
(Nils Z. Universität Potsdam) sowie "Bis hierher und wie weiter? Über
Jugendarbeit als "Kleine Demokratie"" (Dr. Nils Sch. Universität
Hamburg), wurden sechs Workshops angeboten, die verschiedene Aspekte der
Kinder- und Jugendarbeit beleuchteten.
Wir entschieden uns für die Teilnahme an Workshop eins. Im Workshop zum
Thema „Radikalisierung im Jugendalter – Strategien im Umgang mit
rechtsaffinen Jugendlichen“ wurde unter anderem das KISSES-Modell
vorgestellt, das Ansätze zur Prävention und Intervention bietet.
Besonders betont wurde, dass eine stabile Beziehungsarbeit der Schlüssel
zur erfolgreichen Arbeit mit radikalisierten Jugendlichen ist. Echtes
Interesse an der Lebenswelt der Jugendlichen, insbesondere durch
Biographiearbeit, wurde als essenziell hervorgehoben. Zudem bot der
kollegiale Austausch über Herausforderungen in der pädagogischen Arbeit
wertvolle neue Perspektiven.
Die anderen 5 Workshops behandelten ebenfalls wichtige Themen für die
Kinder- und Jugendarbeit. Bei „Erfolgsstorys für die Lobbyarbeit“ ging
es darum, wie die eigene Arbeit sichtbar gemacht und in der
Öffentlichkeit wirkungsvoll präsentiert werden kann. Im Workshop zur
„Kollegialen Fallberatung“ wurde erarbeitet, wie Fachkräfte sich
gegenseitig in schwierigen Situationen unterstützen können. Dabei wurden
praxisnahe Methoden zur strukturierten Reflexion und Problemlösung
vorgestellt. Der Workshop „Herausforderung Jugendarmut – Perspektiven
für die offene Kinder- und Jugendarbeit“ machte deutlich, welchen
Einfluss finanzielle Unsicherheit auf die Entwicklung junger Menschen
hat und welche Unterstützungsmöglichkeiten in der Praxis bestehen. Ein
weiteres hochaktuelles Thema wurde im Workshop „Sexualisierte Gewalt im
Netz – Wie umgehen mit Cyber-Grooming und Co.“ behandelt. Hier ging es
um Strategien zur Prävention und Intervention bei digitalen Übergriffen.
Abschließend beschäftigte sich der Workshop „Traumapädagogik und
Resilienzförderung“ mit Ansätzen, um traumatisierte Kinder und
Jugendliche im Alltag zu stärken und ihre Widerstandskraft zu fördern.
Neben den inhaltlichen Impulsen war auch die Organisation des Fachtags
hervorragend. Das freundliche Personal sorgte für eine angenehme
Atmosphäre, kostenlose Getränke wurden mit kleinen Leckereien serviert,
und das vegetarische, orientalische Mittagessen war sowohl geschmacklich
als auch optisch ansprechend. Der strukturierte und klar gegliederte
Tagesablauf erleichterte die Orientierung, während die langen Pausen
ausreichend Raum für Netzwerkarbeit und den fachlichen Austausch boten.
Insgesamt war der Fachtag eine bereichernde Erfahrung, die uns wertvolle
neue Impulse für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in
herausfordernden Zeiten gegeben hat.
Wir Auszubildenen möchten uns herzlich bei unserer Praxisanleiterin und
dem Träger LEB Brandenburg e.V. bedanken. Ihre Unterstützung und
Anleitung ermöglichen uns wertvolle Einblicke in verschiedenen Bereichen
und fördern unsere berufliche Entwicklung. Besonders schätzen wir die
Teilnahme an dem Fachtag und möchten uns auch bei der LAG OKJA und dem
SFBB für die Einladung und Organisation bedanken. Diese eröffnete uns
neue Perspektiven und erweiterte unser Wissen.
Anni B. & Sven G., Erz22a